Wie alles begann



Es braucht doch schon sehr viel Mut, Energie und Enthusiasmus alles auf die Karte Malen zu setzen. Und doch weiss ich aus innerer Überzeugung, es ist das Richtige für mich.

Schon seit ich denken kann, kritzelte ich massenweise Blätter voll. Jedoch fiel ich nie mit irgendwelchen überragenden Zeichnungen auf, die aus der Masse herausstachen, eher mit der Quanität, dem Aneignen eigener Techniken und sehr viel Ausdauer. War ich nicht draussen, malte ich. Ich malte hauptsächlich nebenbei, beim Telefonieren, beim Denken, beim Lernen, in der Schule. So manches Heft beinhaltete keinen Lernstoff, sondern Kritzeleien, Muster, Buchstaben in allen Formen und Farben. Heute nennt man das „Lettering“ oder „Doodling“.

Als Jugendliche fing ich an, mich für Graffitis zu interessieren. Einige Werke an Hauswänden und Bahnunterführungen konnte ich mit dem Fotoapparat festhalten, die meisten speicherte ich jedoch im Kopf ab, da zu dieser Zeit der Fotoapparat nicht allgegenwärtig war. Das erste „Graffiti“ bestand aus Palmen und Sonnenuntergang, was ich von einem Strandposter im Schulzimmer ableitete. Schon bald kamen Buchstaben und Zahlen in 3D dazu, all dies eignete ich mir im Selbststudium zu. Ohne Vorgaben. Ohne Internet.

So entstanden viele Bilder und voll gekritzelte Hefte, von denen ich leider nur noch wenige besitze.

Mit dem Älterwerden kamen andere Interessen und das Malen rückte in den Hintergrund, schlummerte aber immer in mir.

2010 war der Drang zum Malen so gross, dass ich Leinwände und Acrylfarben kaufte und anfing zu Malen. Ohne Plan, ohne Skizzen. In dieser Zeit hatte ich viele Ideen, doch so wie es in meinem Kopf aussah, so brachte ich es nicht auf die Leinwand. Ich probierte alles aus. Von abstrakt, zu Landschaftsbilder, zu „Graffitis“ und wieder zurück. Ich übermalte immer wieder, hatte  noch keine Technik und brauchte massenweise Farbe. So entstanden dann einige „Street-Art-Bilder“ auf Leinwand.

            

Doch es gefiel mir einfach nicht und ich blieb in der Entwicklung stehen, kam alleine nicht weiter. So beschloss ich, einen Malkurs zu besuchen, was die beste Entscheidung auf meinem Weg zur Künstlerin war. Das schwierigste war, herauszufinden ,was ich eigentlich malen wollte. „Abstrakt sieht so einfach aus,“ dachte ich mir, „dann hast du die Leinwand schnell voll und es sieht nach etwas aus…“ Bald merkte ich jedoch, dass es doch nicht das ist, was mich erfüllt. Abstrakt zu malen, sich von den anderen Künstler abzuheben und aufzufallen, ist viel schwieriger, als dass ich es mir vorstellte. Es braucht eine Tiefe, in der man sich im Bild verlieren sollte. Mit meiner Ungeduld konnte ich dieses Tiefe nicht schaffen. Ich suchte nach Motiven und fing an, Köpfe zu malen. Köpfe, die in meiner Fantasie entstanden, die farbig waren und den Style von Street Art hatten.

            

Das Bild rechts malte ich zu Hause und brachte es mit in den Kunstkurs. Mit Ratschlägen und ergänzenden Ideen von meinem Kunstlehrer entstand endlich ein Bild auf Leinwand, das mir gefiel und mit dem ich zufrieden war. So entstanden 15 Bilder mit Köpfen, die ich zu Hause in meinem Atelier anfing zu malen und im Kurs beendete. Die 15 Bilder malte ich innerhalb 3 Jahren bis zu meiner ersten Ausstellung.

Danach kam meine nächste Serie, die der Tänzerinnen. Nach einer längeren Pause folgte die Serie mit den gemalten Holz- oder Steinrahmen und nun male ich am dritten Bild der Serie „Mood“.

Die Kunstschule habe ich seit längerem verlassen, die Bilder der Serie „Mood“ malte ich mit grosser Motivation, Freude und erworbenen Kenntnissen alleine in meinem Atelier. Da drauf bin ich mächtig stolz.

     

Jeweils 2 Tage pro Woche arbeite ich in meinem Atelier und bin bis jetzt überzogen, dass es die richtige Entscheidung war, mich ganz der Malerei zu widmen. Es ist meine Art, Geduld zu üben, nicht aufzugeben, neue Wege zu suchen und zu gehen und mich weiterzuentwickeln. Es ist mein Weg.

DEnise STEiner WAY – DESTEWAY